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  Willkommen bei der Praxis für Logopädie Christine Kersten-Imfeld

 Auszug aus Logos-4-16

Komm!ASS® – Führen zur Kommunikation (Ulrike Funke)

Ein Therapiekonzept zur Sprach- und Kommunikationsanbahnung bei Autismus-Spektrum-Störung

SERIE TEIL 4 Zusammenfassung: Lebendig, reizvoll, sehr nah am Kind, spontan, vielseitig, temporeich... Diese Eigenschaften unterscheiden das Therapiekonzept Komm!ASS® – Führen zur Kommunikation stark von anderen Therapiemethoden in der Autismus-Therapie. Komm!ASS® richtet sich primär an Kinder, die nicht in die Sprache finden und spricht solche mit geistiger oder körperlicher Behinderung an. Insbesondere Kinder mit starken Wahrnehmungsstörungen (z.B. bei Autismus, Down-Syndrom, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom oder Fetalem Alkoholsyndrom) profitieren von diesem Konzept. In der Praxis hat sich gezeigt, dass auch Jugendliche und junge Erwachsene von der Behandlung profitieren. Es ist ein ganzheitlicher Therapieansatz für Kinder, die kaum oder gar nicht mit den üblichen therapeutischen Methoden zur Sprache kommen. Im Fokus steht dabei die Schaffung der gemeinsamen Aufmerksamkeit. Die gezielte Hinführung zu verschiedenen Reizen und ein ständiger Modalitätenwechsel verbessern die Wahrnehmungsverarbeitung der Kinder. Damit kann eine Grundlage für die Sprach- und Kommunikationsanbahnung geschaffen werden.

 

Komm!ASS® ist Dialog Zu Beginn versuchen die Kinder meist, den Ablauf der Sitzung zu lenken und damit den Fokus zu bestimmen, da jede Ablenkung und jeder neue Gedanke verwirren. Schnell wird das Spiel für ein Kind mit Autismus zu unüberschaubar bzw. komplex. Daher bringen sich die TherapeutInnen ständig in das Erleben und die Handlungen der Kinder ein. Sie sollen den Wünschen und Ideen der TherapeutInnen folgen und dürfen eigene entwickeln. Wenn sie lernen, sich aktiv und mit positiven Erfahrungen verbunden zwischen all diesen Reizen und Anforderungen zu bewegen und dabei positive Erfahrungen zu machen, steigert das ihr Selbstbewusstsein und die Autonomie. Sie können sich besser spüren, entwickeln Freude am gemeinsamen Erleben und können aktiver auf ihr Gegenüber zugehen. Therapieverlauf Wir erleben nach einigen Stunden intensiver Therapie häufig physiologische Entwicklungsschritte, wie z.B. ein lebendiges Interesse am Gegenüber, triangulären Blickkontakt, das Symbolspiel oder das Erreichen der Autonomiephase(n). Die nach Komm!ASS® behandelten Kinder benötigen weiterhin therapeutische Hilfen und eine medizinische Versorgung, sind aber unseren Erfahrungen nach besser zu behandeln als weit verbreitet angenommen. Durch die lebendige Kommunikation, mehr Selbstständigkeit und weniger Stresssymptomatik können wir den Betroffenen hilfreiche Fähigkeiten mitgeben, die wir am Anfang kaum für möglich hielten. Wie z.B. auch Andre: Er ist eines von den „schnellen“ Kindern. Mit konstanter körperlicher Führung genoss er in den ersten Stunden unsere gemeinsame Aufmerksamkeit. Heute führe ich ihn nur noch mit Worten. Wir bauen die Eisenbahn auf und mit konstanter verbaler Begleitung, welches der nächste Schritt ist, gelingt ein gemeinsames Spiel. Sein Wortschatz explodiert. Er kann seine Aufmerksamkeit lenken, die Reize bilden eine Einheit und das ermöglicht ihm den Zugriff auf neue Worte und Satzmuster. Es gelingt Andre, seine Bedürfnisse zurückzustellen und Wünsche zu äußern, er zeigt weniger Anzeichen von Stress. Andre lacht nun viel und manchmal macht er sich auch ein wenig lustig über mich. Ausblick Die Methoden, welche in Komm!ASS® zum Einsatz kommen, sind bereits überwiegend empirisch gesichert. Wissenschaftliche Studien zu Komm!ASS® sind bisher noch nicht vorhanden. TherapeutInnen, die an Komm!ASS®-Fortbildungen teilgenommen haben, sind dankbar für die Verbreitung der Erfahrungen anderer, die mit autistischen Kindern arbeiten und profitieren von diesem „Perspektivwechsel“.

Schlüsselwörter: Autismus-Spektrum-Störung, Reizverarbeitungsstörung, Kommunikationsanbahnung, frühe soziale Interaktion

 

https://www.komm-ass.de/pdf/logos-4-16-284_288.pdf

https://www.komm-ass.de/kommass.php

 

Komm!ASS Führen zur Kommunikation