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  Willkommen bei der Praxis für Logopädie Christine Kersten-Imfeld

 KoArt® bei verbaler Entwicklungsdyspraxie

 (kindliche Sprechapraxie, inkonsequente phonologische Störung )

Mit KoArt® hat Ulrike Becker-Redding einen eigenen Therapieansatz zur Behandlung von VED und anderer sprechmotorisch begründeter Artikulationsstörungen aufgestellt. Von der Fachwelt wurde KoArt® allgemein anerkannt, es liegen bereits Studien zum Nachweis der Effektivität vor. Für Logopäden wird dieser Ansatz in speziellen Seminaren vermittelt.

Bei diesem Behandlungsansatz werden in kleinen Schritten und mit vielen Wiederholungen Sprachlaute vom Einzellaut über sinnfreie Silben bis zum Wort aufgebaut, dabei werden die für die Muttersprache typischen Lautfolgen berücksichtigt. Die Therapie ist übungsintensiv, das Einführen nächster Schritte erfolgt erst nach Festigung des vorher Erlernten. Von einer längerfristigen Therapiedauer ist auszugehen. Doch schon nach Therapiebeginn ist meist eine hohe Motivation des Kindes festzustellen, das schnell erste hilfreiche Effekte der Methode bemerkt. Die Bezugspersonen werden ausführlich informiert und beraten sowie in die Therapiearbeit einbezogen. Dieser Ansatz profitiert von über 20 Jahren therapeutischer Erfahrung in der Arbeit mit sprechapraktischen Kindern. Trotz des direkten Vorgehens ist er auch für das sehr junge Kind (ab gut 2 Jahren) mit wenig Modifikation gut einzusetzen.

 

 https://www.logopaedie-becker-redding.de/koart/

 

https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/4601/file/spath03_art03.pdf

 

http://www.phonetik.phoniatrie.rwth-aachen.de/bkroeger/documents/Kroeger_BeckerRedding_2013.pdf

 

Ausschnitt aus der Puplikation  der Uni Potsdamm 

KoArt- Ein Ansatz zur Therapie der Verbalen Entwicklungsdyspraxie und sprechmotorisch begründeter Aussprachestörungen eine Zusammenfassung des Vortrages von Ulrike Becker-Redding (Bochum) von Corinna Stahn 

Verbale Entwicklungsdyspraxie

Der Begriff ‚Apraxie‟ bezeichnet eine Störung der Sprechbewegungsplanung bzw. -programmierung, welche sich in dem Unvermögen zeigt, die Artikulationsorgane für geplante Äußerungen willkürlich und kontrolliert einzusetzen. In der Literatur werden die Begriffe Dyspraxie und Apraxie synonym verwendet.

Im deutschsprachigen Raum hat sich für das Auftreten dieser Störung während der Sprachentwicklung gegenwärtig der Begriff Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED) durchgesetzt. Die orale Dyspraxie bezeichnet nach Eisenson (1972) die Unfähigkeit oder schwere Störung, willkürliche Bewegungen des Larynx, Pharynx, der Zunge, der Lippen, des Gaumens und der Wangen durchzuführen, obwohl automatische Bewegungen derselben Muskulatur ungestört zu sein scheinen. Entsprechend dem Modell der sprechmotorischen Behandlungshierarchie von Hayden und Square (1994) liegen die Schwierigkeiten sprechapraktischer Kinder in der Beeinträchtigung von drei möglichen Bewegungsebenen begründet:

Der horizontalen Bewegungsebene, auf welcher die bukkofaziale Spreizung und Rundung gesteuert wird, der anterioren/posterioren Bewegungsebene, auf welcher die Zungenbewegung koordiniert wird und/oder der Ebene der Koartikulation/ multiplen Bewegungen, auf welcher v.a. die 46 Ulrike Becker-Redding zeitliche Abstimmung von Bewegungssequenzen reguliert wird (siehe Abbildung 1). Exklusionskriterien für die Diagnosestellung der VED sind Lähmungen, Ataxien, Dysarthrien, Spastik, Sprachverständnisprobleme, Schwerhörigkeit und andere Beeinträchtigungen. Eine reine VED tritt selten auf. Die bukkofaziale Dyspraxie, Dysgrammatismus, Sprechunflüssigkeit und grob- bzw. feinmotorische Auffälligkeiten werden häufig im Zusammenhang mit der VED beobachtet. Die Einzellautbildung ist meist möglich, nicht jedoch die Artikulation im Kontext. Defizite in der oralen Wahrnehmung oder orofaziale Störungen werden ebenfalls beschrieben. Die Angaben zur Auftretenshäufigkeit der VED schwanken zwischen ein Prozent aller Kinder und 10-15% der sprachtherapeutisch behandlungsbedürftigen Kinder. 1.1. Symptomatik der Verbalen Entwicklungsdyspraxie Leitsymptome der VED sind inkonsistente Lautbildungsfehler, d.h. eine inkonstante und inkonsequente Artikulation. Probleme mit der willkürlichen Sequenzierung von Sprechbewegungen sowie prosodische Auffälligkeiten sind offensichtlich. Die Fehlerfrequenz nimmt mit ansteigender Länge und Lautkomplexität der Zieläußerung zu. Häufig auftretende Symptome von Kindern mit einer VED sind weiterhin suchende Artikulationsbewegungen, ein stark eingeschränktes Phonemrepertoire und die beeinträchtigte Artikulation von Vokalen, besonders für Umlaute und Diphthonge. Wechselnde Umstellungen und Angleichungen dienen i.d.R. der Bewegungs-vereinfachung. Häufig wird eine Diskrepanz zwischen der unwillkürlichen und der willkürlichen Leistung ersichtlich: Unwillkürliche Bewegungen werden überwiegend besser als willkürliche ausgeführt. Des weiteren zeigen sich bei sprechapraktischen Kinder meist Schwierigkeiten mit dem diadochokinetischen Bewegungswechsel. Sie greifen häufig auf kompensatorische Mimik, Gestik oder Onomatopöiea zurück. Lautentstellungen (Distorsionen), Vokalsprache sowie z.T. vollständig unverständliches Sprechen können ebenfalls Symptome der VED sein. Additiv können Schwierigkeiten im Einsatz stimmhafter vs. KoArt – Ein Konzept zur Behandlung der verbalen Entwicklungsdyspraxie 47 stimmloser Laute und ein durchgängig sehr leises oder lautes Sprechen auftreten.

KoArt® bei VED